16 Sicherheitsregeln für Online-Dating

16 Sicherheitsregeln für Online-Dating

Erst die Sicherheit, dann das Vergnügen: Zusammen mit Staci Swan, einer queeren feministischen Aktivistin, haben wir hier für dich einige Regeln und Ratschläge zusammengestellt, mit denen du im Online-Dating auf der sicheren Seite bleibst. Denn es ist besser, mit dem Feuer zu spielen, wenn man weiß, wie man es löschen kann. Online-Dating sollte für feurige Fantasien statt für Verbrennungen stehen - wie man diese vermeidet, weißt du nach der Lektüre!
 

ONLINE

Der erste Eindruck zählt. Schau also genau hin

Schau dir das Profil deines Matches an. Sieht es irgendwie komisch aus? Eure Chatnachrichten hinterlassen einen seltsamen Nachgeschmack? Hör auf dein Bauchgefühl! Hier sind ein paar Dinge, auf die du achten solltest.

  • Die Fotos sind zu attraktiv

Ist das eine echte Person oder Photoshop? Ja, alle wollen gut aussehen, aber sei realistisch. Frag nach einem weiteren Bild, wenn du dir unsicher bist. Am besten ein Motiv, das man schlecht nachstellen kann („Hey, wie wäre es mit einem Kaffee-Selfie?"). Versuche es auch mit der Google-Bildersuche und probiere auch die umgekehrte Bildersuche aus.

  • Du wirst nach Nudes gefragt— und es ist dir unangenehm

Erstens: Keiner kann dich dazu zwingen, Nacktbilder zu verschicken! Das ist allein deine Entscheidung. Zweitens erlaubt Pure keine Screenshots. Wenn es jemand doch versucht, bekommst du eine Systemmitteilung im Chat. So stellen wir sicher, dass deine Nacktfotos in der App verbleiben. Drittens löschen sich alle geschickten Fotos nach einmaliger Ansicht.

Wenn du den Kontakt nett findest und weiter chatten möchtest, weise die Person darauf hin, dass du im Moment keine Nacktbilder erwartest und dass sie erstmal um Erlaubnis bitten muss. Wenn das zu viel für dich war — verlass den Chat einfach. Keiner verlangt von dir, ein People-Pleaser zu sein, wenn die andere Seite so unhöflich ist.

Willst du eine graue Zahl zwischen vielen anderen sein? Wahrscheinlich nicht. Vielleicht ist es dein Kink und in diesem Fall hoffen wir, du findest den Richtigen, der sich auf so ein Rollenspiel einlässt. In jedem Fall ist das auch ein Grund aufzuhorchen und genauer hinzusehen.

  • Der Kontakt ist zu aufdringlich und pushy

Es ist generell gut, offen und ehrlich über deine Wünsche zu sprechen. Doch irgendwann wird es zu viel und es kann vorkommen, dass das Gegenüber es überhaupt nicht merkt und nicht akzeptiert. Ein Fall für die Reißleine: Mach einen Abgang, Liebling.

  • Der Kontakt antwortet nicht auf deine Fragen

Wir glauben, dass du eine Antwort verdienst. Weise sie darauf hin: „Warum antwortest du eigentlich nicht?". Was entgegnet die Person darauf? Ist es Zeit, abzubrechen?

Pure — alles andere als langweilig!

 

  • Dein Kontakt will das Gespräch woanders weiterführen

Ihr habt euch bei Pure kennengelernt, was hält euch also davon ab, dort zu bleiben, wo ihr seid? Wenn ihr woanders weiter chattet, bist du weniger geschützt — und wenn ihr bereits gematcht wurdet, wo ist die Notwendigkeit? Wenn überhaupt, dann macht offline weiter (mehr Tipps dazu weiter unten).

  • Du wirst nach Geld gefragt

Geld spielt beim Online-Dating keine Rolle. Im Leben kann es immer hart auf hart kommen und schwierige Situationen geben. Das führt jedoch nicht dazu, dass man sich an einen Fremden in einer Dating-App wendet und die Person um Geld anpumpt. Dafür gibt es Freunde und Familien. Überweise niemals Geld an jemand Fremden. Großer Red Flag!

  • Dein Match vermeidet Treffen im echten Leben

Wenn es dir nicht nur um Sexting geht, dann ist ein persönliches Treffen eine logische Entwicklung. Du willst dich treffen, sie nicht — ok, dann weißt du Bescheid.

OFFLINE

Erstes Date? Muss noch nichts heißen

Es ist ein Match! Fantastisch. Und jetzt habt ihr beschlossen, das Ganze in die Realität zu transportieren? Was könnte da schon schiefgehen…

  • Macht vorher einen Videocall

Du weißt nicht, ob du die Person erkennen wirst? Wenn du dich unsicher fühlst, solltest du auf jeden Fall vor dem ersten Treffen einen Videoanruf vereinbaren. Es gibt mehrere Möglichkeiten, deine Handynummer zu verbergen. Schlage einen Skype- oder Zoom-Anruf vor. Oder, hey, ruft euch gegenseitig in Pure an!

  • Sage jemandem Bescheid, wohin du gehst

Vielleicht hast du dein Date schon im Gruppenchat laut verkündet. Wenn das bei dir nicht der Fall ist, sag einer Person deines Vertrauens, wohin du gehst. Du kannst die Zeit und den Ort nennen, ein Foto zeigen und sogar einen Anruf mit einer Sicherheitsfrage vereinbaren. Außerdem kannst du deinen Ort als Pin teilen. So manches ist dank Technik möglich.

  • Geh nach dem ersten Date alleine nach Hause

Das klingt vielleicht kontrovers, wenn gerade eine sex-positive App so etwas sagt. Wenn du dir sicher bist, ist gegen Sex beim ersten Date absolut nichts einzuwenden. Wir vertrauen darauf, dass du deinem Bauchgefühl vertraust — die sicherste Option ist es immer noch, den Sex zu vertagen. Manchmal ist es das Beste, alleine nach Hause zu gehen. Früher war es charmant, wenn dich jemand nach Hause begleiten wollte, heutzutage haben wir alle zu viele Stalker-Geschichten gehört und erlebt. Wenn es schon spät ist, kannst du eine Freundin anrufen und dich mit dem Handy am Ohr dich sicherer fühlen.

  • Trefft euch in der Öffentlichkeit

Ignoriere deine Intuition nicht. Trefft euch am besten an einem Ort, den du schon kennst. Oder geht tagsüber in den Park. Wenn die Person darauf besteht, an einen privaten Ort zu gehen, und du keine Lust dazu hast, beende die Verabredung. Du fühlst dich beim Date unwohl und es ist so, als ob etwas nicht stimmt? Beende das Date. Du kannst dich an den Kellner oder Barkeeper wenden. Dazu gibt es verschiedene Codes, die „Hilfe" bedeuten. Es kann die Frage „Ist Luisa hier?" sein. Du kannst auch einen „Angel Shot" bestellen. Dieser Code bedeutet, dass du dich sexuell belästigt oder bedroht fühlst und Hilfe brauchst. Manchmal gibt es in der Damentoilette ein spezielles Plakat mit den Codewörtern und Regeln, wie man in einer gefährlichen Situation Hilfe holen kann.

  • Behalte dein Getränk im Auge und kenne deine Grenzen mit Alkohol und Drogen

Ja, ein Drink macht es einfacher, sich bei einem Date zu entspannen. Solange du dich selbst gut genug kennt. Sei dir bewusst, welche Auswirkungen Drogen und Alkohol auf dich haben. Wenn du feststellst, dass deine Verabredung versucht, dich abzufüllen und dich dazu drängt, mehr zu trinken, als dir recht ist, frag, was los ist, und sag, dass du damit nicht einverstanden bist. Wenn du nichts mehr trinken willst, geht es nicht darum, nett zu sein, sondern um dein eigenes Wohlbefinden.

Wenn du den Ort nicht kennst — sei wachsam. Du kannst sogar nur geschlossene Flaschen oder Getränke vom Kellner oder Barkeeper annehmen. Substanzen, die in Getränke gemischt werden, um sexuelle Übergriffe zu erleichtern, sind in der Regel farblos, geschmacklos und geruchlos. Trag dein Handy und andere Wertsachen (Brieftasche, Schlüssel, usw.) immer bei dir. 

  • Gib nicht zu viele persönliche Informationen preis

Du wirst Zeit haben, deinem Match alles zu erzählen. Deine Kindheit und deine Telefonnummer, deine Adresse und wo du deinen Zweitschlüssel aufbewahrst, die Namen deiner besten Freunde und deine Geschichten. Du bist toll, und die Person, die du magst, verdient es, alles zu wissen — wenn du genug über sie weißt. Verrate also nicht direkt alle Details, die dich identifizieren und kompromittieren können. Dazu gehört dein vollständiger Name, dein Wohnort und Arbeitsplatz sowie dein Telefonnummern und E-Mail-Adressen. Am sichersten ist es, wenn du beim Online-Dating einen Spitznamen oder eine verkürzte, niedliche Version deines Namens verwendest.

Jetzt weißt du noch besser, wie du dich schützen kannst lass dich nur nicht von Online-Dating abschrecken! Es ist okay sich Sorgen zu machen, online oder offline. Dein Wohlergehen ist die wichtigste Priorität. Und jetzt viel Spaß da draußen! 

Anton Dechand

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